Exkursion zum KZ Dachau
Exkursion zum KZ Dachau
Am Montag, den 30. Januar 2023 unternahmen die Klassen 9a, 9b und 10a der Gemeinschaftsschule Schenkensee im Rahmen des Geschichtsunterrichts eine Exkursion zur KZ-Gedenkstätte Dachau.
Nachdem wir die dreistündige Fahrt hinter uns gebracht hatten und vom Besucherparkplatz aus die restlichen Meter zur Gedenkstätte gelaufen waren, beschlich so manchen von uns ein mulmiges Gefühl als plötzlich ein erster Wachturm in unser Blickfeld geriet. Dieser Eindruck, verbunden mit dem Anblick eines langen, monoton wirkenden Funktionsgebäudes in nächster Nähe und eines endlosen Zauns, der offenbar die gesamte Anlage einfasste, ließen bereits erahnen, dass es nun ernst werden würde. Nur wenige Augenblicke später standen wir dann vor dem berüchtigten, schmiedeeisernen Eingangstor mit der zynischen Aufschrift „Arbeit macht frei“. Beklemmend war das Gefühl, diese Schwelle in dem Wissen zu übertreten, dass auf den Großteil der Gefangenen, die zwischen 1933 und 1945 diese Grenze übertraten, Demütigungen, unmenschliche Qualen und der sichere Tod warteten.
Auf dem KZ-Gelände angekommen wurden unsere drei Klassen in zwei Gruppen aufgeteilt, die jeweils von zwei unterschiedlichen Experten in fesselnder Weise Geschichte und Geschichten des Lagers nähergebracht bekamen. In den vier Stunden, die wir an der KZ-Gedenkstätte verbrachten, erhielten wir in den Seminarräumen zunächst eine allgemeine Einführung und anschließend wurden wir im Wirtschaftsgebäude des Konzentrationslagers herumgeführt, das derzeit eine umfangreiche Sonderausstellung zu den medizinischen Versuchen, die an Lagergefangenen durchgeführt wurden, zeigt. Ferner besichtigten wir das Lagergefängnis mit seinen 136 Einzelzellen, die Nachbildung einer Baracke, in der Häftlinge unter inhumansten Bedingungen hausen mussten sowie die beiden Krematorien, in denen die Leichen der verendeten Gefangenen in den dort befindlichen Backsteinöfen verbrannt wurden.
Kein Geschichtsbuch der Welt kann die unheilvolle Atmosphäre, die vom KZ-Dachau ausgeht, auch nur annähernd beschreiben. Deshalb wird die GMS Schenkensee zur Ergänzung des Geschichtsunterrichts auch weiterhin jährlich Klassenfahrten an diesen Ort der Schande anbieten. Es ist überaus wichtig, dass wir nicht damit aufhören, unseren Schülerinnen und Schülern das ungeheure Ausmaß der vom NS-Terrorregime verübten Verbrechen vor Augen zu führen, denn eine Tragödie, wie sie sich während der zwölfjährigen Nazi-Diktatur zutrug, darf sich niemals wieder ereignen.
Ralf Heber